CAM2030 (BMBF, 2020-2023)
Entwicklung einer innovativen Lösung für das Advanced Systems Engineering der computergestützten Prozessplanung der Zukunft
In vielen Schlüsselindustrien Deutschlands, wie beispielsweise Triebwerksbau, Werkzeug- und Formenbau, Medizinaltechnik, allgemeiner Maschinenbau etc., erfolgt die Prozessplanung zur Herstellung von Werkstücken mit Hilfe von Computer-Aided Manufacturing, kurz CAM. Die branchenspezifischen Produkte sind oft durch komplexe Geometrien, hochfeste Werkstoffe und eine hohe Sicherheitsrelevanz gekennzeichnet. Die Komplexität der Herstellung ist ein Hauptgrund dafür, dass Fertigung, Arbeitsplätze und Wertschöpfung der Branchen bis heute größtenteils in westlichen Hochlohnländern verortet sind. Steigender Wettbewerb, kürzere Innovationszyklen und eine stärkere Produktindividualisierung im Zuge von Industrie 4.0 führen jedoch zu einer rasant steigenden Komplexität von Produkten sowie CAM-Systemen und erschweren dadurch auch erfahrenen Nutzerinnen und Nutzern den Vollzug von Arbeit. Dies ergibt sich neben der genannten Komplexität auch aus einer geringen Nutzerfreundlichkeit und Erlernbarkeit von CAM-Systemen. CAM2030 zielt auf die Anbindung moderner, digitaler Werkzeuge – künstliche Intelligenz, Cloud Computing und evolutionäre Algorithmik – an das CAM-System ab, um Nutzerinnen und Nutzer während der Prozessplanung zu unterstützen. Das CAM-System wird durch die Anbindung von EA, CC und KI zu einem serviceorientierten Produkt transformiert. Die Arbeiten des Human-Computer Interaction Center dienen der Unterstützung der Anwendungsunternehmen bei der Lösung der skizzierten Probleme. Ziel ist die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von KMU sowie Großunternehmen und die Schaffung gut bedienbarer CAM-Systeme für Industrie 4.0. Durch die Erhebung nutzerbezogener Anforderungen und Ableitung von Gestaltungsvorgaben sollen CAM-Systementwickler in die Lage versetzt werden, zukünftige CAM-Systeme deutlich nutzerfreundlicher zu gestalten. Hierdurch sollen die Endanwenderinnen und Endanwender befähigt werden, komplexe Prozessplanungsaufgaben erfolgreich bewältigen zu können.
Das Projekt CAM2030 ist über das Meta-Projekt AdWiSE mit acht weiteren Projekten innerhalb des Forschungsprogramms „Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen“ - Richtlinie zur Förderung von Projekten zum Thema „Beherrschung der Komplexität soziotechnischer Systeme – Ein Beitrag zum Advanced Systems Engineering für die Wertschöpfung von morgen, kurz PDA_ASE“ vernetzt.
Dieses Forschungs- und Entwicklungsprojekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Programm "Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen" mit dem Förderkennzeichen 02J19B081 gefördert und vom Projektträger Karlsruhe, kurz PTKA betreut. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei der Autorin / beim Autor.
Ansprechpartnerin: Nina Rußkamp